ausbilden ~ satteln ~ reiten ein Gesamtkonzept
đIn langen Berufsjahren als Bereiterin habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mit biodynamisch korrekter Sattelung auf einem Niveau ausbilden kann, das ich mit weniger unterstĂŒtzender Sattelung nur schwer erreichen kann.đ
Ich sattele meine Pferde nach logischen, physikalischen Gesichtspunkten, die es meinen Pferden leicht machen, sich selbst und mich zu tragen: nach den Gesetzen der Schwerkraft!
Können Pferde die Schwerkraft gemÀà ihrem arteigenem Körperbau nutzen, fallen Schwung und Aufrichtung = Versammlung deutlich leichter. Welche Kriterien sind relevant?
1.      Pferde tragen wie ein Kran, deshalb reite ich WesternsĂ€ttel, die, wie Englische TrachtensĂ€ttel, mein Gewicht auch auf den hinteren Teil des Langen RĂŒckenmuskels verlagern, dorthin wo er am Becken angewachsen ist, um das aufgenommene Reitergewicht samt dem Eigengewicht des Pferdes ĂŒber die Hinterbeine in den Boden abzuleiten. Dort hinten ist das statische Moment am geringsten, wĂ€hrend es zu den Schultern hin stark zunimmt. Niemals zu weit vorne satteln!
2.      Sattele ich niemals vorhandlastig! Ich achte sehr auf die waagerechte Position meiner SĂ€ttelÂ ĂŒber dem RĂŒcken, möglichst weit weg von SchulterblĂ€ttern und Vorhand. Da PferderĂŒcken generell einen mehrteiligen, dicken, StöĂe dĂ€mpfenden, die enormen ReibungskrĂ€fte kompensierenden Schutz auf ihrem RĂŒcken haben sollten, verwende ich ausschlieĂlich dicke Sandwich Pads mit innen liegenden Schulterpolstern aus Visco-Schaum. Diese Pads schĂŒtzen den PferderĂŒcken und halten die SĂ€ttel in korrekter Position ĂŒber dem RĂŒcken. Sie gleichen die Ăberbauung und die Löcher hinter den Schultern aus.
3.      Ich sitze ruhig und ausbalanciert ohne zu stören, Hilfen sollen in Form von minimalistischen und intuitiven Signalen gegeben werden.
4.      Achte ich auf ein freies Genick. Ăber ihr Genick tarieren Pferde die Spannung der BĂ€nder, die ihren RĂŒcken heben. Echte Versammlung erkennt man auch daran, dass das Genick der höchste Punkt des Pferdes ist, mit der Nase vor der Senkrechten.
5.      Satteln und Reiten sollten unter physikalischen Gesichtspunkten erfolgen. Gesunde Biodynamik folgt klaren, berechenbaren Regeln. Wer verstanden hat, wie Pferde tragen, zerrt niemals die Nase auf die Brust und sitzt nicht auf den SchulterblÀttern.
6.      Wer die physikalischen Gesetze verstanden hat, reitet auf einem ganz anderen Niveau und ohne Kampf. Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn konnte ich es kaum glauben, wie groà der Unterschied sein kann.
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